Das 7. CINEMARE int. Meeresfilmfestival Kiel läuft

Strandball beim Pub Quiz im Rathaus und ein ausverkauftes Kino

Viel Spaß und gute Laune zu ernsten Themen – Der Auftakt in die Festivalwoche mit mehr als 50 Filmen rund um unsere Meere hätte vielfältiger kaum sein können.

Ein Pub Quiz mit einem fliegenden Wasserball inklusive Schnellraterunden zwischen Fischernetzen, das hat es im Ratssaal so noch nie gegeben.

Vor rund 200 geladenen Gästen gab der Schirmherr des CINEMARE Meeresfilmfestivals, Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer am Dienstag im Rathaus den traditionellen Startschuss in die Festivalwoche: „Ein Meeresfilmfestival in einer Meeresschutzstadt – das passt einfach hervorragend zusammen. Deshalb unterstützen wir als Stadt das CINEMARE auf ganzer Linie und ich bin immer wieder beeindruckt, wie unterschiedlich die Filme jedes Jahr sind.“

So sorgte der Kurzfilmpreisgewinner „Nuisance Bear“ aus Kanada für betretene Gesichter im Saal. (zu sehen Samstag 29.4. beim Landgang, ab 21:30Uhr ab Hansa 48) Die kleine Zeichentrickkrabbe aus „Bottle Cap“ dagegen schaffte wieder den Schmunzelmoment mit Aha-Effekt. (erhielt eine lobende Erwähnung und ist Teil der Kurzfilmnacht am Freitag 28.4. ab 21:15Uhr im Studio Kino)

„Die Bandbreite an internationalen Filmen, die wir in unserer 7. Auflage in die Kieler Kinos bringen ist riesig.“, sagte Festivalleiter Dr. Till Dietsche.

Gefeiert wurden in diesem Jahr auch neue Kooperationen. So war Caroline Mühl, Senior Project Manager der boot Düsseldorf extra nach Kiel gereist: „Mit dem CINEMARE haben wir die Möglichkeit, unsere Zielgruppen zu vereinen und auch außerhalb der Messelaufzeit Wassersportler auf eine andere Art zum Thema Nachhaltigkeit und Meeresschutz zu erreichen. Wir sind seit 30 Jahren Partner der Kieler Woche und freuen uns über diese neue Verbindung zwischen Düsseldorf und der Kieler Förde.“

Im ausverkauften Saal des Metro Kinos feierten dann am Mittwochabend noch mal mehr als 430 Besucher mit dem Team des CINEMARE den Auftakt des 5-tägigen Festivals. Zum ersten Mal auf der Bühne dabei: Die Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtages Kristina Herbst:

„Ich habe letztes Jahr als Festivalgast schon gesehen, welche Emotionen zu Meeresthemen in einem Kino entstehen können. Das macht etwas mit einem. Ich freue mich, dass ich heute mit eröffnen durfte und nehme viele Anregungen aus dem heutigen Abend mit in meine Arbeit.“

Das Filmfestival geht im 7. Jahr neue Wege im Zusammenschluss mit Politik, Wissenschaft und jetzt auch Spitzensport. „Beim Handball ist es ja wie im Film: Wir haben Comedy, Happy End, Drama, Alles was dazugehört und unsere Spielstätte in Kiel liegt keine 300m vom Wasser entfernt. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass sich in der Kooperation unseres Projektes „För de Küste“ und dem CINEMARE zwei starke Partner gefunden haben, die in Zukunft viele Menschen zum Thema Meeresschutz erreichen können.“, sagte der Geschäftsführer von Handballerstligist THW Kiel.

Thema des Eröffnungsabends präsentiert von den Stadtwerken Kiel:

„Die Helden der Meere und wie auch wir Held:innen werden können.“

Ausgezeichnet mit dem Sister City Award 2023 durch die Leiterin des int. Ocean Film Fest San Francisco Ana Blanco, sorgte der Eröffnungsfilm des diesjährigen CINEMARE Meeresfilmfestivals „Helden der Meere“ im Kino für entsetzte Gesichter angesichts weltweiter Missstände in unseren Meeren, die Filmemacher York Hovest darin dokumentiert. Mut und Motivation erreichte der Film durch die Vorstellung der Menschen, die mit ihren Lösungsansätzen in ihren Regionen etwas zum Positiven verändern: „Ich habe 2 ½ Jahre recherchiert und neben dem Film eine Art Wikipedia der Meere geschaffen, um all diese Projekte mit ihren Lösungen zu vernetzen. Mehr als 700 sind inzwischen gelistet und ich freue mich auf jedes neue, dass in Zukunft dazu kommt. Ideen sammeln und sich zusammentun, dass ist das Wichtigste.“, erklärte Filmpreisträger York Hovest im Kino sein Projekt.

Klimaforscher Prof. Dr. Martin Visbeck appellierte in der anschließenden Gesprächsrunde dafür, in schwierigen Zeiten positiv zu denken: „Wenn die Korallenbleiche die Riffe zerstört hat, bleiben die Taucher an diesen Orten irgendwann aus. Wenn man aber neue Riffe züchtet und den Tauchern die Chance bietet, sich am Wiederaufbau zu beteiligen, schafft man eine ganz neue Art von Tourismus. Sowas funktioniert in der Karibik oder in Asien genauso wie hier vor der Haustür.“  

„Mit Verboten erreicht man nur Gegenwehr, über Umdenken schafft man neue Wege und viele junge Menschen wollen sich ja engagieren.“, bestärkte auch die Mitinitiatorin der Klimaklage Sophie Backsen die Stimmung im Publikum, dass bis spät in den Abend mit den Experten diskutierte.

„Wenn ich in die Zeitung schaue, mache ich mir oft Sorgen. Es wird so viel Negatives berichtet und die vielen kleinen Helden werden oft vergessen. Wenn ich aber so einen Film sehe, motiviert mich das und macht mir wieder Hoffnung.“  Der 22jährige Profihandballer des THW Kiel Sven Ehrig brachte zum Ende auf dem Podium schließlich auf den Punkt, was zur Eröffnung viele dachten und vor allem fühlten.

Das Team des CINEMARE bedankt sich bei Allen, die diese beiden Auftaktveranstaltungen so wunderbar gemacht haben und lädt dazu ein, noch bis Sonntag im Kino mit in die wunderbare Welt der Meere abzutauchen oder auch ein Teil des Festivals zu werden.